4 Wochen hat das Samsung Galaxy S21 Ultra 5G mein S20 FE als Daily Driver abgelöst und wie mein Eindruck nach dieser Zeit ist erfahrt ihr hier in diesem Testbericht.
An dieser Stelle vorweg geht gleich ein großer Dank an o2, die mir das Gerät für einen ausführlichen Test bereitgestellt haben. Erhalten habe ich das Samsung Galaxy S21 Ultra 5G in der Farbe Phantom Silver. Farblich gefällt mir das Gerät sehr wobei ich gern auf den Hochglanzrahmen verzichten kann. Alles fühlt sich wertig an, die Verarbeitung ist erstklassig. Die Rückseite aus Glas ist nicht glatt sondern etwas angeraut. Durch die mächtige Kameraeinheit ist das Gerät etwas kopflastig und insgesamt mit seinen 227g ein echter Brocken. Durch das neue Design, bei dem der Rahmen am Rand direkt in die Kameraeinheit übergeht, lässt sie nicht mehr ganz so wuchtig wirken wie sie in Wirklichkeit ist. Über die Kamera definiert sich das Gerät und damit ist auch sofort klar welche Nutzer Samsung mit dem Galaxy S21 Ultra ansprechen möchte.
Out of the Box
Wie inzwischen bekannt sein sollte hat sich Samsung dazu entschieden den Geräten der Galaxy S21 Reihe kein Netzteil mehr bei zu legen. Ein Kopfhörer fehlt ebenfalls. Warum konsequenterweise nicht auch am USB-Kabel gespart wird würde ich an dieser Stelle zur Diskussion stellen. Gerade da Netzteile mit USB-C Anschluss noch relativ rar sind, ist die Wahrscheinlichkeit eines für das beiliegende Kabel parat zu haben, gering. Ich jedenfalls habe mein vorhandenes Netzteil und Kabel verwendet.
Kommen wir zurück zum S21 Ultra. Wir erleben hier keine Überraschungen. Auf der rechten Seite in gewohnter Anordnung die Lautstärkewippe und Power-Button, für meine großen Hände gut erreichbar. Auf der Unterseite befinden sich der USB-C Anschluss und SIM-Karten-Schacht, der 2 physikalische SIM-Karten aufnehmen kann, jedoch keinen Platz mehr für eine Speicherkarte bietet. Ich persönlich würde mit den 512GB Speicher ja locker über Jahre auskommen, verstehe aber auch, dass man schnell an die Grenzen kommen kann wenn man viele Aufnahmen in 4K oder sogar 8K macht. Links und auf der Oberseite des Geräts befindet sich nichts weiter und somit ist auch klar, dass das S21 Ultra keinen Kopfhöreranschluss hat. Mich persönlich stört das nicht, da ich seit Jahren nur noch auf Bluetooth setze. Die Front nimmt das hochauflösende Display mit der Technologiebezeichnung „Dynamic AMOLED 2X“ ein. Oben mittig, nur durch ein kleines Punchhole für die Frontkamera unterbrochen, ist es an den Seiten leicht abgerundet. Hier entstehen leider unschöne Lichthöfe bei einem bestimmten Blickwinkel von der Seite. Übrigens unterstützt das S21 Ultra die Bedienung mittels S Pen, den man jedoch zusätzlich erwerben muss.
Innere Werte
In der europäischen Version des Galaxy S21 Ultra 5G werkelt Samsungs Exynos 2100 Prozessor, der in der Performance und Energieeffizienz im Vergleich zum Vorgänger stark verbessert wurde. Ich persönlich war während der Testzeit immer sehr zufrieden mit der Geschwindigkeit des Geräts. Installiert ist Android in der Version 11 und Samsungs Oberfläche OneUI 3.1. Samsung hat damit eine einheitliche Oberfläche für alle seine Smartphones und Tablets erschaffen. Kennt man sich in der Samsung Welt aus, fühlt man sich auch hier sofort zu Hause. Samsungs Kooperation mit Microsoft macht sich sofort bemerkbar, denn neben OneDrive und der Integration mit der App „Ihr Smartphone“ für Windows 10 ist auch die Tastatur SwiftKey installiert, die seit einigen Jahren zu Microsoft gehört. Etwas verwirrend finde ich, dass neben der Nachrichten-App von Samsung auch Google Messages installiert ist. Ich als Nutzer von Microsoft 365 organisiere sowohl dienstliche als auch private Aufgaben, Kontakte, Mails und Termine mittels Microsoft Exchange, dessen Integration bei Samsung perfekt gelöst ist.
Bei einem Ultra-Gerät kann man, oder sollte man, Technik vom feinsten erwarten. Angefangen von schnellem Speicher, NFC, Bluetooth 5.2, Wi-Fi 6 und zwischen 12 und 16 GB RAM verbaut Samsung tolle Stereo-Lautsprecher und einen Akku mit 5.000mAh Kapazität. Letzterer hat mich in der Regel locker mit Reserven über den Tag gebracht. Das Ganze ist in einem Gehäuse nach IP-68-Norm verbaut und damit gegen das Eindringen von Wasser und Staub geschützt. Das Display misst 6,8 Zoll, löst in WQHD+ bis zu 3.200×1.440 Pixeln auf und und arbeitet dabei mit bis zu 120Hz. Eines der aktuell besten Displays auf dem Markt. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass das S21 Ultra wahnsinnig schwer ist?
Wie bei den Vorgängermodellen bietet auch die S21-Reihe einen Ultraschall-Fingerabdruckscanner unter dem Display. Dieser funktioniert in der Regel zuverlässig aber nachwievor habe ich den Eindruck, dass die Scanner anderer Hersteller schneller sind. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Erkennungsrate besser wird wenn man ab und zu die Fingerabdrücke neu einrichtet.
Kamera mit Licht & Schatten
Wie oben erwähnt definiert sich das S21 Ultra über seine Kameras. Ich gehe an dieser Stelle nicht weiter auf die einzelnen Linsen ein sondern nenne nur ein paar Stichworte: 108 Megapixel, Ultraweitwinkel, 100-fach Zoom
Könnte gut sein, ist es auch, aber mit Ausnahmen. Während der Testzeit sind natürlich einige Aufnahmen entstanden. Dabei habe ich in der Regel den Automatik-Modus genutzt und selbstverständlich auch den Zoom getestet. Allgemein konnte ich dabei beobachten, dass der Zoom bis 30fach durchaus annehmbare Ergebnisse liefert. Darüber hinaus sind Aufnahmen in den seltensten Fällen brauchbar selbst wenn man ein Stativ nutzt. Aber seht selbst …
Wie versprochen das berühmte Bushäuschen aus einer neuen Perspektive:
Aber auch ein ferner Blick in die Alpen kann sich sehen lassen:
Normale Fotos haben allgemein eine gute Qualität sind aber häufig farblich übersättigt. Nahaufnahmen wirken oft etwas verwaschen und unscharf. Der Portraitmodus hat häufig Probleme Objekte korrekt freizustellen.
In der Dunkelheit konnte ich einige tolle Aufnahmen machen, die mich an das Google Pixel 4 XL erinnern. Perfekte Farben ohne Flecken sind jedoch eine Seltenheit. Beeindruckt haben mich die Aufnahmen vom Mond.
Durch und durch überzeugt hat mich die Frontkamera. Ob Farben, Schärfe, Freistellung im Portraitmodus, in unterschiedlichen Situationen nahezu perfekt. Videos habe ich in der Zeit leider nicht sehr viele gedreht. Bei gutem Umgebungslicht entstehen tolle Aufnahmen und der Unterschied verschiedener Aufnahmemodi, gerade in Hinblick auf die Anzahl der Bilder pro Sekunde und der Bildstabilisierung, sind enorm.
Fazit
Was kann ich nun abschließend zum S21 Ultra sagen? Für eine stolze UVP von über 1.200€ bekommt man ein umfangreiches Gesamtpaket mit allerlei technischen Highlights, extrem guter Performance und einem der aktuell besten Displays auf dem Markt. Leider habe ich mich bis zum Ende meines Tests nicht an das hohe Gewicht gewöhnt und auch die Kamera hat mich nicht hundertprozentig überzeugt was aber nicht heißt, dass sie schlecht ist. Vor dem Kauf sollte beachtet werden, dass dem Gerät kein Netzteil beiliegt. Auf einen Audioanschluss und die Möglichkeit zur Speichererweiterung muss ebenso verzichtet werden.