Microsoft Surface Laptop Studio

Ich durfte mal wieder ein Surface Gerät testen, genauer gesagt das Microsoft Surface Laptop Studio. Leider hatte ich nur 5 Tage Zeit aber das hat gereicht um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Erhalten habe ich die Version mit Intel® Core™ i7-11370H, 512GB SSD, 16GB RAM und der NVIDIA RTX3050Ti.

Ich selbst habe ja lange mit dem ersten Microsoft Surface Book gearbeitet und durfte im Sommer 2020 auch bereits das Microsoft Surface Book 3 ausführlich unter die Lupe nehmen. Daher habe ich mich sehr darauf gefreut das neuste, und gleichzeitig ungewöhnlichste, Mitglied der Surface-Familie zu testen. Beginnen wir aber damit wie das Gerät beim Kunden ankommt, nämlich in einer gewohnt schlichten, weißen Verpackung, in der sich neben dem Gerät selbst nur das Netzteil und etwas Papierkram befindet. Ein Pluspunkt gibt es schonmal für den zusätzlichen USB-A Port am Netzteil, mit dem sich ein weiteres Gerät (z.B. ein Smartphone) laden lässt.

Lässt man das Gerät nun einfach mal auf sich wirken, fällt die ungewöhnliche Optik ins Auge. Zwischen Displaydeckel und Basis klafft optisch eine große Lücke und wenn man genauer hinschaut, schwebt das Gerät nicht sondern steht auf einem treppenartig abgestuften Unterbau. Und quer über den Displaydeckel verläuft auch noch eine Bruchlinie. Alles verwirrend, alles neu und alles hat einen Sinn. Das Surface Laptop Studio ist ja quasi der Nachfolger des Surface Book 3, dessen Display man abnehmen und als Tablet verwenden konnte und dessen auffälliges Scharnier ein Erkennungsmerkmal war. Um es gleich vorweg zu nehmen, das Surface Laptop Studio kann man ebenfalls wie ein Tablet mit den Fingern oder mit einem Stift, dem Surface Pen steuern. Die Art und Weise wie man das Display dazu umklappt ist allerdings anders als man das von Geräten anderer Hersteller gewohnt ist.
Im Laptop-Modus hat man Zugriff auf die Tastatur und nutzt Windows in der Desktop-Ansicht. Für eine sinnvolle Bedienung mit der Hand ist das Display so aber zu weit entfernt. Mit einem beherzten Handgriff lässt sich das Display des Surface Laptop Studio nach hinten knicken, frei schwenken und magnetisch zwischen Trackpad und Tastatur fixieren. Wir befinden uns nun im sogenannten Stage-Modus, haben das Display näher vor uns und können es nun problemlos mit der Hand oder dem Surface Pen bedienen. Benötigt man mehr Präzision steht immer noch das Trackpad zur Verfügung. Gleichzeitig schaltet Windows ab diesem Moment in die Tablet-Ansicht um wodurch viele Bedienelemente größer und für die Bedienung mit der Hand optimiert dargestellt werden.
Treibt man es nun ganz wild und klappt das Display bis hinunter auf die Tastatur, befindet sich das Gerät im Studio-Modus und man hat nun ein nahezu flach liegendes dickes Tablet vor sich, dass man prima im stehen zum zeichnen verwenden kann. Leider hatte ich für meinen Test nicht Surface Pen nicht zu Verfügung, sodass ich an dieser Stelle leider nicht über das Schreibgefühl berichten kann. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass das Gerät meiner Meinung nach nicht als Tablet im klassischen Sinne geeignet ist, schon aufgrund des Gewichts von 1,8kg.

Kommen wir zum ungewöhnlichen Unterbau, der eine zweistufige Basis bildet. Microsoft hat darin recht klug die Kühlschlitze untergebracht, die so zu den Seiten hin ungehindert Luft saugen und ableiten können. Die Vorderseite ist magnetisch und kann zum Transport des Surface Pen genutzt werden und was einem in der täglichen Verwendung erst bewusst wird: Durch diesen Aufbau kann man das Gerät viel leichter greifen denn man kommt immer mit einem Finger drunter.
In der Basis sind auch alle Anschlüsse des Geräts untergebracht und das sind nicht viele. Genauer gesagt befinden sich auf der rechten Seite der Surface Connect-Anschluss sowie ein 3,5mm Klinkenanschluss. Links gehts mit 2x USB-C Anschlüssen weiter, die USB 4.0 und Thunderbolt 4 unterstützen, und das wars. Einen Kartenleser sucht man z.B. vergebens. Zugegeben, unterwegs wir man selten mehr benötigen und am stationären Arbeitsplatz geht man davon aus, dass man dort ein USB-C-Hub oder ein Surface Dock zur Verfügung hat. Mir persönlich reicht das aus.

Rein vom Mitlesen habe ich nun den Eindruck das Surface Laptop Studio muss ziemlich dick sein, ist es aber nicht. Es hat vergleichbare Abmessungen wie das Apple MacBook Pro 14″, dass ich für einen direkten Vergleich auf nachfolgenden Bildern einmal daneben gestellt habe.

Bevor wir nun zur Software und den inneren Werten kommen möchte ich noch kurz etwas zum Trackpad und der Tastatur sagen. Das Trackpad ist schön groß, ebenfalls vergleichbar mit dem MacBook. Es arbeitet präzise, schnell und hat ein angenehmes haptisches Feedback. Die Tastatur empfinde ich persönlich als zu hell um eine vernünftige Lesbarkeit der Tastenbezeichnungen zu gewährleisten. Zudem sind die Tasten an sich recht klein geraten. Ich mochte den harten und kurzen Anschlag der Surface Tastaturen aber die Tastatur des Surface Laptop Studio reagiert vergleichsweise weich. Trotzdem spielt die Tastatur immernoch in der höchsten Liga mit und braucht sich nicht zu verstecken.

Das Surface Laptop Studio wird natürlich mit Windows 11 ausgeliefert. Auf meinem Gerät war die Home Edition in der ersten Version vorinstalliert, sodass zunächst ein Update-Marathon anstand. Bis neben diverser Treiberupdates und Firmwareupdates auch die neusten Features von Windows 11 und die neuen Versionen von Paint und Notepad zur Verfügung standen, verging nochmals einige Zeit. Ich muss schon sagen, wenn man nicht allzusehr auf das letzte Detail achtet sieht Windows 11 schon ziemlich edel aus. Gerade wenn man es auf diesem Display im Seitenverhältnis von 3:2 und einer Auflösung von 2400 x 1600 Pixeln anschaut. Das Display kann außerdem mit 60Hz oder 120Hz betrieben werden. Da die Bildschirmskalierung standardnäßig auf 150% eingestellt ist, werden alle Elemente relativ groß dargestellt. Wesentlich mehr Platz auf dem Bildschirm holt man mit einer Skalierung von 125% raus. Bei 100% ist die Darstellung dann allerdings so klein, dass man nichts mehr damit anfangen kann.
Im alltäglichen Einsatz mit Office, E-Mails lesen und schreiben, im Internet surfen, Videos und Musik streamen lässt das Gerät keine Wünsche offen. Alles reagiert super schnell und läuft butterweich. Etwas anderes hätte ich bei diesen Specs ehrlich gesagt auch nicht erwartet. Apropos Videos und Musik, die Lautsprecher des Surface Laptop Studio sind für normale Notebook-Lautsprecher ganz gut aber qualitativ mit ordentlich Luft nach oben wenn ich hierzu ebenfalls einmal das aktuelle MacBook Pro daneben stelle.
Seine volle Leistung und Nutzen wird das Gerät bei Grafikanwendungen und Videoschnitt zum Ausdruck bringen können, was ich in der kurzen Zeit leider nicht ausgiebig testen konnte. Insgesamt habe ich aber den Eindruck, dass der Prozessor recht schnell warm wird und aktive Kühlung in Form der Lüftung benötigt. Dieser ist in niedriger Stufe kaum zu hören und stört absolut nicht, dreht aber umso deutlicher auf wenn man das Gerät wirklich einmal vordert. Dazu habe ich den aktuellen Microsoft Flight Simulator installiert was dazu geführt hat, dass ich dachte, dass das Gerät selbst gleich abhebt. Zudem hat diese Aktion mal eben 60% Akku in 45 Minuten verbraucht. Im normalen Einsatz sollte der Akku aber locker einen arbeitsreichen Tag aushalten.

Kommen wir zum Fazit: Microsoft liefert mit dem Surface Laptop Studio meiner Meinung nach einen würdigen Nachfolger für das Surface Book 3. Das Gerät ist auf höchstem Niveau verarbeitet, stabil, performant und aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten etwas für kreative Menschen, die Fotografen oder auch Architekten.

An dieser Stelle darf ich mich nochmals bei notebooksbilliger.de bedanken, die mir das Gerät kostenlos für diesen Test zur Verfügung gestellt haben.