Nokia 2.4

Das Nokia 2.4 ist ein Einsteigergerät mit einer UVP von 129€. Es ist in 3 Farben erhältlich: „Fjord“ (blau/türkis), „Dusk“ (lila/lavendel) und „Charcoal“ (grau).


Das Gerät ist knapp 16,6cm lang, 7,6cm breit, 8,7mm dick und bringt 189g auf die Waage. Das Gehäuse besteht aus Polycarbonat und ist aus einem Guss gefertigt. Dadurch ist es sehr stabil. Die Rückseite ist matt und mit einer leichten Rifflung versehen, die Nokia 3D-Nanotextur nennt. Sie verleiht dem Gerät insgesamt mehr Grip und macht es weniger anfällig für Fingerabdrücke. Auf der Rückseite untergebracht ist oben mittig die Hauptkamera mit 2 Linsen und einem LED-Blitz. Darunter befindet sich der Fingerabdruckscanner.

Nokia 2.4 - Tasten

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Das LC-Display misst 6,5″ in der Diagonale und löst mit 1200×720 Pixel auf. Damit liegt es im Einsteigersegment vollkommen im Rahmen, ist aber nicht besonders scharf bzw. hell, sodass es bei direkter Sonneneinstrahlung schwer ablesbar ist. Zudem habe ich festgestellt, dass der Touchscreen sehr träge reagiert. Das Display ist von recht großen Displayrändern umgeben. Gerade das Kinn mit dem Nokia-Schriftzug ist auffällig. In einer Waterdrop-Notch ist mittig die Frontkamera untergebracht.
Gehen wir weiter um das Gerät: Auf der rechten Seite befinden sich Lautstärkewippe und Ein-/Aus-Taste, links eine separate Taste für den Google Assistant. Leider besitzt das Gerät nur einen Micro-USB Anschluss, kabelloses Laden ist nicht möglich. Der Kartenslot kann 2 SIM-Karten und eine Micro-SD Karte aufnehmen. Außerdem besitzt das Nokia 2.4 einen 3,5mm Klinke-Audio-Anschluss. Ich persönlich nutze schon seit Jahren nur noch Bluetooth-Kopfhörer und hätte gern für einen USB-C Anschluss auf den AudioJack verzichtet.

Unter der Haube werkelt eine MediaTek Helio P22 CPU, der 2GB RAM und 32GB interner Speicher zur Seite stehen, von denen nach der Einrichtung noch 19GB verfügbar sind. Vorinstalliert ist Android 10 inkl. zahlreicher Google Services zzgl. einiger Support-Apps von Nokia. Mit Netflix und Amazon sind nur 2 weitere Anwendungen vorinstalliert. Nokia passt sonst nichts weiter am System an, sodass man in den Genuss eines reinen Android-Systems kommt.
Das Nokia 2.4 ist mit einem LTE Modem ausgerüstet, 5G unterstützt es nicht. Mit an Board sind außerdem Bluetooth 5.0, GPS und WLAN. Auf den neuen WLAN-ac Standard, sowie NFC muss man jedoch verzichten.
Der Akku ist mit 4500mAh recht üppig dimensioniert und hielt bei normaler Benutzung locker 1,5 Tage durch. Ich habe mich jedoch immer in einem Gebiet mit mäßiger Netzabdeckung aufgehalten, was bekanntlich zusätzlich den Akku belastet.

Bei einem Einsteigergerät darf man keine Highend-Performance erwarten. Normale Tätigkeiten wie Social-Media-Konsum, Videos schauen, Musik hören, Messenger-Nutzung stellen kein Problem dar. Anspruchsvollere Dinge, die den Prozessor oder den Speicher belasten, bringen das Gerät an seine Grenzen. So war in meinem Test bei der Fotografie im Dunkeln das Gerät während der Nachberechnung von Aufnahmen teilweise 10-20 Sekunden nicht mehr nutzbar. Auch das Aufwecken des Geräts aus dem Standby oder das Entsperren mittels Fingerabdruckscanner dauern gefühlt eine Ewigkeit. Ich stelle übrigens bei fast allen Geräten immer wieder fest, dass die Erkennungsrate des Fingerabdrucks besser wird wenn man den Abdruck ab und zu löscht und neu einrichtet.

Schauen wir uns abschließend noch die Kameras an. Die Frontkamera sitzt mittig in einer Waterdropnotch auf dem Display und löst mit 5 MegaPixel auf. Farblich sind die Aufnahmen mit der Frontkamera in Ordnung. Nutzt man den Portait-Modus wurde der Hintergrund in meinen Testaufnahmen extrem aufgehellt. Der Übergang zwischen Vorder- und Hintergrund ist etwas verwaschen.
Die Hauptkamera auf der Rückseite besteht aus einem Sensor mit 13 MegaPixel und einem Tiefensensor mit 2 MegaPixel. Farblich sind die Aufnahmen im Automatikmodus recht realistisch aber blass und oft fehlt es an Details. Nachtaufnahmen draußen bei Laternenlicht waren in der Regel nicht zu gebrauchen, egal ob man den Nachtmodus genutzt hat oder nicht. Überrascht hat mich aber die gute Aufnahme der Filament-Glühbirne, die mich stark an das Google Pixel 4a erinnert hat.

Mit allen 3 Testgeräten und meinem privaten Smartphone habe ich identische Fotos gemacht um sie im abschließenden Kameravergleich gegeneinander antreten zu lassen.

Fazit: Das Nokia 2.4 ist gut verarbeitet und ist optisch eher unauffällig bis veraltet. Die Performance reicht für gängige Tätigkeiten aus, kommt aber bei leichter Beanspruchung schon ins Straucheln. Der Akku hält gute 1,5 bis 2 Tage durch und die Kamera leistet bessere Arbeit als ich gedacht habe. Diverse andere Hersteller bieten zum selben Preis zwar schon aufregendere Geräte, bepacken diese aber meist mit massig Bloatware. Wer aber Wert auf ein pures Android und lange Updates legt und dabei nicht viel Geld ausgeben möchte, sollte sich das Nokia 2.4 auf jeden Fall in die engere Wahl nehmen aber trotzdem auch noch einmal einen Blick auf das Nokia 3.4 werfen.

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