Das Nokia 5.4 würde ich bereits in der unteren Mittelklasse einsortieren. Die UVP liegt bei 199€. Äußerlich scheinen das Nokia 5.4 und Nokia 3.4 weitestgehend baugleich zu sein und unterscheiden auf den ersten Blick fast nur auf der Rückseite, die aus glattem und glänzendem Kunststoff besteht. Das Gerät zieht Fingerabdrücke nicht nur magisch an sondern gibt an manchen Stellen unter der Oberfläche nach und macht daher keinen besonders hochwertigen Eindruck. Es stehen die beiden Farben „Dusk“ (lila/lavendel) und „Polarnacht“ (dunkelblau) zur Verfügung.
Die Abmessungen des Gerätes gleichen, wie erwartet, denen des Nokia 3.4. Das Gerät ist knapp 16,1cm lang, 7,6cm breit und 8,7mm dick. Eine Art Struktur auf der Rückseite ist diesmal nur optisch angedeutet. Der Kamerahuckel, in dem 4 Linsen untergebracht sind, grenzt sich wesentlich kantiger von der Rückplatte ab. Der LED-Blitz ist nach links gewandert. Auch beim Nokia 5.4 befindet sich der Fingerabdruckscanner auf der Rückseite.
Auf der Vorderseite befindet sich ein LC-Display mit 6,39″, dass mit 1560×720 Pixeln auflöst. Ab Werk ist eine Displayschutzfolie installiert. Das Display leuchtet ausreichend hell und lässt sich gut bedienen. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist aber auch dieses Display nur schwer ablesbar.
Wenn wir weiter um das Gerät gehen finden wir eine Lautstärkewippe und Ein-/Aus-Taste auf der rechten Seite, links eine separate Taste für den Google Assistant, oben eine einen 3,5mm Klinke-Audio-Anschluss und auf der Unterseite einen USB-C Anschluss, sowie einen Mono-Lautsprecher. Im Kartenslot können 2 SIM-Karten und eine Micro-SD Karte betrieben werden.
Im Inneren des Nokia 5.4 werkelt ein Snapdragon™ 662 von Qualcomm®, dem 4GB RAM und 64GB interner Speicher zur Seite stehen. Nach der Ersteinrichtung stehen etwa 45GB zur Verfügung. Neben LTE, sind natürlich auch GPS, NFC und Bluetooth, letzteres in der Version 4.2, verbaut. Auch beim Akku setzt man wieder auf 4000mAh.
Im Vergleich zum Snapdragon™ 460 des Nokia 3.4 ist das Nokia 5.4 ein gutes Stück schneller. Das System reagiert flott und leistet sich kaum Ruckler. Vorinstalliert ist Android 10 inkl. zahlreicher Google Services zzgl. einiger Support-Apps von Nokia. Zusätzlich sind Netflix und Amazon vorinstalliert. Nokia passt Android nicht weiter an, sodass man in den Genuss eines reinen Android-Systems kommt.
Insgesamt sind 5 Kameras im Nokia 5.4 verbaut. Die Frontkamera ist links oben im Display in einem Punchhole untergebracht und löst mit 16 MegaPixel auf. Die Aufnahmen wirken teilweise zu dunkel. Der Portrait-Modus kann sich durchaus sehen lassen und kann Vordergrund und Hintergrund recht zuverlässig differenzieren.
Die Hauptkamera auf der Rückseite besteht aus einem 48 MegaPixel Sensor, einem Tiefensensor mit 2 MegaPixel, einem Ultraweitwinkel mit 5 MegaPixel und einer Makrokamera mit 2 MegaPixel. Bei guten Lichtverhältnissen schießt das Nokia 5.4 detailreiche Bilder. Die Farben sind knackig und realistisch. Mit dem Makromodus habe ich keine brauchbaren Aufnahmen machen können. Nachts sind die Ergebnisse etwas unbeständig, warme Gelbtöne werden mal zu einem kalten Weiß oder Hellblau, manchmal aber auch nicht. Der Nachtmodus liefert wesentlich bessere Resultate als beim Nokia 2.4 und Nokia 3.4. Mit einem Stativ lässt sich mit Sicherheit einiges herausholen. Verwirrt hat mich der Umstand, dass die endgültige Aufnahme ganz anders aussieht als noch vorab auf dem Display in der Kamera angezeigt.
Mit allen 3 Testgeräten und meinem privaten Smartphone habe ich identische Fotos gemacht um sie im abschließenden Kameravergleich gegeneinander antreten zu lassen.
Fazit: Das Nokia 5.4 ist optisch ein Rückschritt im Vergleich zum Nokia 3.4. Das Gerät ist performant genug um alle gängigen Anwendungsfälle zu meistern und leistet sich dabei kaum Aussetzer. Bei idealen Lichtverhältnissen macht die Kamera gute Fotos. Wer auf pures Android steht sollte sich das Nokia 5.4 einfach mal anschauen.