In den letzten Wochen hat mich das Google Pixel 6 Pro als Daily Driver begleitet. Was mich gefreut und überzeugt aber auch was mich richtig genervt hat erfahrt ihr in den nächsten Minuten. Vielen Dank an dieser Stelle an die o2 community, die mir das Gerät leihweise bereitgestellt haben.
Erhalten habe ich das Google Pixel 6 Pro in der Farbe „Sorta Sunny“. Diese Kombination aus gefühlt Creme, Orange, Gold und Rosé ist definitiv nicht jedermanns Geschmack, so auch nicht meiner. Auffällig ist die riesige schwarze Kameraleiste auf der Rückseite, die sich über die gesamte Breite zieht. Optisch sieht es gar nicht so schlimm aus und hat einen entscheidenden Vorteil: Das Gerät wackelt nicht wenn es auf dem Tisch liegt. Mit etwa 3mm Tiefe reiht sich das Google Pixel 6 Pro in die Riege der Smartphone mit großem Kamerahuckel ein. Grundsätzlich ist das Gerät tadellos verarbeitet. Das Display hat eine Diagonale von 6,7″, wird von Corning® Gorilla® Glass Victus™ geschützt und ist zu den Seiten hin leicht gebogen. Mittig oben befindet sich die Frontkamera in einem Punchhole. Unter dem Display sitzt auch der optische Fingerabdruckscanner, zu dem ich später noch komme. Die Rückseite besteht aus Corning® Gorilla® Glass 6 und der Rand aus Metall, in dieser Farbvariante auf Hochglanz poliert. Ein Leichtgewicht ist es mit 210g wahrlich nicht und fällt schnell unangenehm auf. Da sowohl Vorder- als auch Rückseite extrem rutschig sind, muss man doppelt und dreifach aufpassen. Ich empfehle dringend eine Hülle. Mir persönlich gefällt auch die Haptik der Rückseite nicht so ganz, denn wenn man auf die Rückseite klopft fühlt sich das Gerät hohl und billig an.
Tasten befinden sich beim Google Pixel 6 Pro nur auf der rechten Seite. Wie auch schon bei älteren Pixel-Geräten ist die Power-Taste oberhalb der Lautstärkewippe angeordnet. Daran werde ich mich nie gewöhnen und führt beim Umstieg zu vielen Fehleingaben. Die Tasten haben wenig Spiel und sind für meinen Geschmack etwas zu schwergängig.
Geladen wird das Gerät natürlich per USB-C oder kabellos. Der Akku hat eine Größe von etwa 5000mAh. Was die Ladezeiten angeht wurde in den Medien ja viel diskutiert. Da ich persönlich meine Smartphones meist über Nacht langsam lade ist mir das egal. Wenn wir schon beim Akku sind möchte ich den Vibrationsmotor des Pixel 6 Pro positiv hervorheben. Der Vibrationshaptik bei der Bedienung, z.B. bei der Verwendung der Tastatur ist extrem angenehm.
Schwenken wir doch mal ganz elegant zum Thema Software, denn hier hat sich einiges getan. Das Google Pixel 6 Pro wird ab Werk mit Android 12 und der neuen Material You Oberfläche ausgeliefert. Neu hierbei ist, dass sich die Oberfläche individueller anpasst und anpassen lässt. So können sich die Farben aller Oberflächenelemente automatisch an das gewählte Hintergrundbild anpassen. Auch gibt es eine Reihe neuer Widgets, die dynamischer agieren und fließende Formen annehmen. Mein Ding ists nicht.
Optisch hat sich auch in der Schnellstartleiste oben etwas getan. Verschiedene Menüpunkte wurden zusammengefasst, so z.B. die Punkte WLAN und Mobile Daten unter dem neuen Punkt „Internet“. Unglücklich gelöst und irgendwie nicht zu Ende gedacht dabei ist, dass sich das Untermenü mit den Switches für WLAN und Mobile Daten dann am unteren Bildschirmrand öffnet.
Ich hatte zudem während meines Tests mit mehreren nervigen Softwareproblemen zu kämpfen. Zum einen ist das Display häufig nicht durch darauf Tippen oder Doppeltippen angesprungen wodurch auch der Fingerabdruckscanner nicht reagiert hat. Des weiteren hatte ich sehr häufig das Problem, dass nach dem Entsperren des Geräts keine Inhalte auf dem Homescreen angezeigt wurden. Außerdem konnte ich immer reproduzieren, dass der Ton aus Videos bei Youtube oder z.B. auch Instagram weiter abgespielt wurde auch wenn ich das Display per Power-Button ausgeschalten habe. Aber ich will nicht nur meckern. Das Gerät lief während des gesamten Tests absolut performant, hat sich kaum Ruckler oder längere Ladezeiten genehmigt und auch die Akkuleistung ist immer besser geworden. Teilweise musste ich es schon ziemlich mit der normalen Nutzung übertreiben um den Akku über den Tag leer zu bekommen. Insofern bin ich zufrieden.
Oft nur kurz erwähnt aber nicht unwichtig: Lautsprecher … Das Google Pixel 6 Pro kommt natürlich mit Stereo-Lautsprechern. Diese haben einen sehr guten Klang mit kräftigen Bässen, sind jedoch für meinen Geschmack zu leise. Man muss häufig die Lautstärke hochregeln um überhaupt etwas zu hören.
Was wäre ein neues Pixel Gerät ohne die gewohnt gute Kamera? Google hat beim Pixel 6 und Pixel 6 Pro das Kamerasetup kräftig aufgepeppt. Um mal ganz kurz technisch zu werden und Zahlen zu nennen, die Hauptkamera besteht aus einem 50MP Weitwinkelobjektiv, einem 12MP Ultraweitwinkel und einem 48MP Teleobjektiv mit 4-fachem optischem Zoom. Google holt Schlussendlich aber mit Hilfe von KI und sonstiger Software das Optimum aus den Aufnahmen heraus. Wie immer möchte ich gar nicht soviele Worte verlieren sondern lasse lieber Bilder sprechen:
Bei guten Lichtverhältnissen gelingen schöne Aufnahmen. Ich empfinde die Farben als durchaus natürlich und dem Original sehr nah. Ich habe jedoch den Eindruck, dass Nahaufnahmen nicht die Paradedisziplin sind:
Portraitaufnahmen mit Bokeh-Effekt haben durchweg eine gute Qualität. Objekte im Vordergrund werden korrekt freigestellt. Nur selten macht die Software hier Fehler.
Ausprobieren musste ich natürlich auch den magischen Radierer, mit dem sich unerwünschte Objekte auf Fotos nachträglich entfernen lassen. Die KI versucht dann den fehlenden Ausschnitt zu rekonstruieren. Ich muss sagen das funktioniert erstaunlich gut. Zum einen gibt es einen automatischen Modus, der im folgenden Bild die Hochspannungsleitung erkannt und entfernt hat. Wie man jedoch sieht ist das im linken Bereich der Aufnahme nicht ganz gelungen und auch bei den Dächern fehlen ein paar Abschnitte:
Im manuellen Modus kreist man mit dem Finger das zu entfernende Objekt ein. Im folgenden Bild habe ich versucht die vom Pool verunstaltete Stelle im Rasen zu entfernen:
FAZIT
Google ist dieses Jahr mit dem Pixel 6 Pro ein wirklich tolles Gerät gelungen. Beim Design hat man etwas gewagt um sich von der monotonen Konkurrenz abzusetzen und auch die Leistungswerte stimmen meiner Meinung nach. Das Bild getrübt haben viele nervige Bugs, die aber bestimmt in nächster Zeit behoben werden. Leider hat das Wetter nicht mitgespielt um weitere tolle Aufnahmen mit der Kamera zu machen.
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