Apple iPhone Xs Max

Ich durfte für ein paar Wochen das Apple iPhone XS Max testen und bin als eingefleischter Android User natürlich besonders kritisch, denn bisher waren meine Erfahrungen mit iOS eher frustrierend.

Design & Verarbeitung

Das Gerät ist erstklassig verarbeitet und wirkt sehr edel. Die Verwendung von Glas auf Vorder- und Rückseite in Kombination mit der Größe spiegelt sich im Gewicht wieder und überschreitet für mich persönlich eine Grenze, sprich das Gerät ist mir zu schwer. Von der Größe her ist es vergleichbar mit dem Samsung Galaxy Note 9. Dieser Formfaktor macht eine Einhandbedienung nahezu unmöglich und die Philosophie von iOS macht es nicht leichter. Bleiben wir bei der Hardware. Das Gerät liegt durch die abgerundeten Seiten gut in der Hand. Leider steht die Kamera auf der Rückseite stark hervor.

Display & Sicherheitsfeatures

Das Display hat eine super Qualität, ist leuchtstark und gestochen scharf auch wenn die Auflösung nicht so hoch ist wie bei man anderem Gerät. Wie auch schon beim iPhone X befindet sich am oberen Bildschirmrand eine breite Notch. Mich persönlich stört die Notch nicht. Durch den Wegfall des Home-Buttons entfällt Touch-ID und es wird vollständig auf Face-ID gesetzt. Die Einrichtung ist kinderleicht und die Erkennungsrate ist exzellent. Das Gerät hat mich in nahezu jeder Lage und sogar in totaler Finsternis zuverlässig erkannt. So macht das wirklich spaß und kann brauchbar eingesetzt werden.

Software

Mit dem Betriebssystem iOS hatte ich bisher immer so meine Probleme. Die wenigen Male, die ich iOS bedient habe endeten meist in totaler Frustration über die für mich vollkommen andere Bedienung. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier und so habe ich mich entschlossen dem System eine Chance zu geben.

Die Einrichtung ist denkbar einfach und auch an die Bedienung per Wischgesten gewöhnt man sich schnell. Insgesamt ist das Konzept durchdacht und schlüssig, gerade aber die Wischgeste von links herein funktioniert nur in ein paar Apps von Apple. In vielen Fällen ist man noch auf die Zurück-Schaltfläche angewiesen, die sich bei iOS oben links befindet und damit aufgrund der Gerätegröße kaum erreichbar ist. Apple hat sich hier etwas einfallen lassen und den Einhandmodus eingeführt. Ein Wisch nach unten im unteren Bereich des Bildschirms schiebt den Inhalt etwas nach unten damit man den oberen Bildschirmbereich besser erreichen kann. Ein logische Konsequenz aber meiner Meinung nach zu umständlich. An dieser Stelle vermisse ich meine Zurücktaste unten links.
Wie auch bei Android fragt iOS bei der ersten Verwendung einer App vorbildlich nach Zugriffsrechten. Leider scheint es hier kein einheitliches System zu geben, denn die Dialoge sind ständig anders gestaltet und angeordnet.

Ein weiteres, nerviges Problem hat seinen Ursprung in der Speicher- bzw. Akkuverwaltung von iOS selbst. Läuft eine App nicht sichtbar im Vordergrund wird sie in eine Art Schlaf versetzt. Nun bin ich mit Spotify mehrmals in die Falle getappt, dass ich bei einer Playlist auf „Herunterladen“ geklickt habe und dann das Gerät zur Seite gelegt oder weiter verwendet habe. Das hat dazu geführt, dass ich ständig keine vollständigen Downloads auf dem Gerät hatte. Abhilfe habe ich damit geschaffen, dass ich Spotify währenddessen Musik abspielen ließ wodurch die App nicht in den Ruhezustand versetzt wurde. Eine entsprechende Option in den Einstellungen hat an dieser Stelle nichts gebracht. Ähnliche Probleme hatte ich auch mit Amazon Prime Video. Übrigens verhält sich das Huawei Mate 20 Pro genauso, wie ich es in meinem Testbericht beschrieben habe.

Ich möchte hier aber keinesfalls den Teufel an die Wand malen. iOS läuft absolut rund, ist optimal auf die Hardware abgestimmt aber man neigt ja allgemein eher dazu die negativen Dinge zu erwähnen.

Leistung & Akku

Wie gerade schon erwähnt läuft das System insgesamt sehr stabil und schnell. Es kommt zu keinen spürbaren Rucklern. Wie ich es schon von vielen iPhone-Besitzern gehört habe hält der Akku im Vergleich zu den meisten Android-Geräten eine gefühlte Ewigkeit. Bei normaler Nutzung kam ich recht locker über 2 Tage.

Kamera

Wer mich kennt weiß, dass ich ein paar feste Motive habe, die ich immer wieder fotografiere um die Kameras der verschiedenen Geräte vergleichen zu können. Dies habe ich auch hier getan und kann euch vereinzelte Vergleiche mit meinem Samsung Galaxy S9+ aber auch dem Huawei Mate 20 Pro liefern. Die Kamera des iPhone XS Max spielt ganz vorn in der Liga mit und kann locker mit dem Samsung Galaxy S9+, dem Huawei P20 Pro oder dem Huawei Mate 20 Pro mithalten. Die Farben wirken natürlich und kräftig. Bei künstlichem Licht neigt sie schnell zu einem Blaustich. Jetzt lasse ich aber einfach ein paar Bilder sprechen.

Zubehör

Gerade bei so teuren Geräten würde ich nie auf die Idee kommen sie nicht in Form einer Hülle zu schützen. Also habe ich mir kurzerhand 2 Hüllen besorgt. Die erste ist das Modell „LA Manon Classy“ von Spigen. Diese Hülle passt wie angegossen und bietet dank der geriffelten Rückseite sehr guten Grip, macht das Gerät aber auch erheblich dicker. Der Vorteil: Die Kamera steht nach hinten nicht mehr heraus.

Das zweite Modell ist eine günstige, vollständig transparente TPU Hülle von MOONLUX. Sie tut was sie soll, bietet besseren Grip als ohne Hülle aber sieht nicht so edel aus wie das erste Modell.

Fazit

Das iPhone XS Max kann was. Wer auf großen Bildschirm steht wird hier glücklich. Trotz der tollen Kamera und dem gewaltigen Ökosystem sehe ich den verdammt hohen Preis nicht gerechtfertigt. Diverse Hersteller von Android Geräten liefern hier ediquate Qualität zu einem deutlich günstigeren Preis wo bei jedem bekannt sein dürfte, dass auch im Android Lager die Preise langsam unverschämt werden.
Ich persönlich habe einen Einblick in iOS bekommen, habe einige Sachen entdeckt, die mir gut gefallen haben aber auch einiges mit dem ich nicht klarkomme. Ich werde also mit iOS so schnell nicht warm werden.

Das Testgerät wurde mir freundlicherweise von der Telefónica Deutschland GmbH über die O2 Community zur Verfügung gestellt. Dafür ein großes Dankeschön.

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